Charite - Kanadische Kriterien - Bell-Score
Fragebogen der Charite zur Diagnosestellung ME/CFS (CCC)
Nach wie vor gestaltet sich die Diagnostik von ME/CFS und ebenso von Long Covid als schwierig. Die Forschung hat in letzter Zeit viele Fortschritte gemacht, einheitliche Tests oder Biomarker gibt es bis allerdings noch nicht.
Wir klären auf, welche Symptomatik getestet werden kann, welche Diagnosekriterien es gibt, was bei der Differenzialdiagnostik wichtig ist, welche Komorbiditäten auftreten können und auch welche Fehldiagnosen möglich sind.
Dazu gibt es Informationen welche Tests und Untersuchungsmethoden, die dafür zur Verfügung stehen und wie Sie einen Arzt finden, um eine Diagnose durchführen zu lassen.
Wir stellen Ihnen hier Ressourcen zur Verfügung, mit denen es Ihnen leichter fallen wird, den Weg der Diagnostik zu gehen.
6 Ressourcen
Fragebogen der Charite zur Diagnosestellung ME/CFS (CCC)
ME/CFS ist eine komplexe Erkrankung ohne allgemein anerkannten spezifischen Biomarker, deren Diagnose sich auf klinische Kriterien und den Ausschluss anderer Erkrankungen stützt. Kernsymptom ist die Post-exertionelle Malaise (PEM). Die Kanadischen Konsenskriterien, Internationalen Konsenskriterien und IOM-Kriterien bieten unterschiedliche Ansätze für die Diagnose. Die Bewertung des Schweregrades erfolgt über Fragebögen und physikalische Messungen wie die Bell-Skala und Handkraftmessung. Wichtig sind auch der Ausschluss und die Behandlung von Komorbiditäten.
Die Diagnosestellung ist häufig schwierig und kann mehrere Jahre beanspruchen. Viele Patienten benötigen zahlreiche Arztbesuche, bis die Diagnose feststeht. Dieses beruht z.T. auch darauf, dass das
Krankheitsbild ME/CFS in der ärztlichen Ausbildung eine untergeordnete Rolle spielt und somit vielen Ärzten unbekannt ist. Leider vergeht durch ungeeignete Therapien wertvolle Zeit, wodurch sich Symptome und Prognose verschlechtern können.
Als Grundlage in der ME/CFS Forschung und zur klinischen Diagnose hat sich international die sogenannte „Kanadische Definition“ von 2003 durchgesetzt. Anhand dieses Definitionsschemas kann die Diagnose ME/CFS klinisch gesichert werden (z.B. mit dem Fragebogen des Charité Fatigue Centrum). Das Kanadische Konsensusdokument stellt die Diagnose ME/CFS nach folgenden Kriterien:
Das chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist eine oft schwer verlaufende Erkrankung, die neben der Fatigue mit unterschiedlich ausgeprägten körperlichen und neurokognitiven Symptomen einhergeht. Das ME/CFS kann als »vernachlässigte Erkrankung« bezeichnet werden, denn obwohl das ME/CFS relativ häufig ist, wird es bei vielen Betroffenen nicht dia gnostiziert. Nach Einschät zung der staatlichen US-Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) sind alleine in den USA über 4 Mill. Menschen vom CFS direkt betroffen, in Deutschland geht man nach einer Studie des Bundes ministeriums für Gesundheit aus dem Jahr 1993 von einer Prävalenz von 0,3% aus. Die WHO hat das CFS als Erkrankung des Nervensystems klassifiziert, im ICD wird das CFS ebenfalls als neurologische Erkrankung unter G93.3 geführt.
Dieser Selbsttest basiert auf den Kanadischen Konsenskriterien, einem international anerkannten Schema zur klinischen Diagnose von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Erschöpfungssyndrom (ME/CFS). Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Test kein Ersatz für eine medizinische Diagnose durch Fachpersonal ist. Stattdessen soll er als Hilfsmittel dienen, um mögliche Symptome von ME/CFS zu identifizieren und zu verstehen, ob eine weitergehende medizinische Abklärung sinnvoll sein könnte.